Hensel und Gretel

Hänsl õ Grëdl

Ëm grõßen, dõnkle Waldt ha mol en Hõlzhacker õnn sein Frãã mët hëre Kënner, di Hänsl õ Grëdl kããscht hann, geleeft. Säi woren arm wi di Kërchemeiss.

Wi en Deijerõng no iwwer et Landt kõmm wor, hodden se koum noch etwas zu essen. Di Nõõt hott das Herz võn derr Frãã hart gemach õnn se hott õft nët ous noch në gewësst. Õnn sõ hott se note mol an em Owet zu hërem Mann gsoot:

„Mër misen di Kënner nous ën de Waldt fëren, wa merr nët all mëdnanner verhõn-gern wëllen. E Schdëckelche Brõõt sõllen se noch kriin, awwer noten losse merr se zurick.“

Õff das hinn wor em Hõlzfäller ganz bang õm ‚t Herz gänn. Awwer õch hän hott kann annere Root kott, was se hädde mache sõllen.

Di Kënner, di võ louter Hõnger nët schlofen ha kännen, hodden de Plããn võn der Mõtter këërt õ woren dodedriwwer ganz schëë ve’schrock.

„Kräisch nët, Grëdl, äich werren õnz schõn helfen“, hott den Hänsl di Schwester prowërt zu trëësdn.

Wi de Familije noten am anneren Dããch ën de Waldt gang wor, hott den Hänsl Brõõtkrimmeln falle geloss, õmm den Hããmweech nomol zu fënnen. Awwer di Vigl hodden di Brõõtkrimmeln õffgepëkt õnn noten hodden di Kënner den Hããmweech nimmi gfõnn. Di Kënner hann sich ëmmer mëë ën de Waldt verëërt õnn sõ schdããt ëss et õch schõn dõnkel gänn.

Hõngrich õ verängschdert sënn se weider dõrch de Waldt gang. Õff mool hann se e wõnnersam Heißjen/Heißchen endeckt. Das wor ganz ous Leebkõchen õnn Zõcker, sõdass se sõfort e Schdëkkelchen derrvõn prowëren ha miisn.

En Schdëmm hott noten ous ‚m Hous geruuf: „Knõsber, knõsber, Kneißjen, wä knõsbert dann a meinem Heißjen?“

En alt Frãã ëss note vër de Dëër getreet õnn hott di verschrockne Kënner fräindlich ënn ‚t Hous gelockt.

Di Frãã wor awwer en bëës Häks õnn hott den Hänsl ënn e Kefich gschdõppt.  „Äich werren dich essen, wann dou nimmi moger bëscht“, hott se not gsoot.

Et Grëdl hott võn dann an fër de Häks arwete sõllen. Hänsl hott awwer jëden Dããch si Fënger zum Kefich nousstrekke miisn, dermëtt di Alt filen hott kännen, ob hän schõ fätter gä wor. Weil hän hër awwer en Hinkelsknochen higschdrekt hott, hott sich di Heks gewõnnert, dass de Jõng nëtt dikker gä wor. Ãnes Dããchs hott se noten hër Geduld vlõõr.

„ Mach mol et Fäjer an“, hott se zum Grëdl gsoot, „krawwl mol ën den Õwen õnn schau noo, ob dä schõn heiß genung ëss“.

Awwer weil et Grëdl geããnt hott, dass di Häks Bëset ëm Sënn kott hott, hod et hër dodrõff geantwort: „Äich wããß nët, ob ich das mache sõll.“

Wi noten di Alt hëre Kopp selwer ën den Õwen nëgschdõppt hott, hod et Grëdl säi nëgschdõõß õ ganz schnell de Rigl vër et Õwendërche gschiibt. Not ëset schnell zum Hänsl gelããf õnn hod en ous em Kefich rousgeloss.

Iwwerglëklich hann di Kënner di ganz Schätz võn der Häks gsammelt õnn hann sich noten õff den Hããmweech gemach.

De ganzen Dããch woren se dõrch de Waldt geëërt, doch schlißlich hann se no di Hëtt võn hëre Leit gfõnn.

Di hodden awwer wärend derer ganzen Zäit kan ãnzich frõõ Schdõnn kott. Drõmm hodden se ganz schëë gschdaunt, wi hinnen Hänsl õ Grëdl di Edlschdeen võn der Häks gewiss hodden.

Hänsel und Gretel (Kurzfassung)

Im großen, dunklen Wald haben einmal ein Holzhacker und seine Frau mit ihren Kindern, die Hänsel und Gretel hießen, gelebt. Sie waren arm wie die Kirchenmäuse.

Als eine Teuerung dann über das Land gekommen war, hatten sie kaum noch etwas zu essen. Die Not hatte das Herz von der Frau hart gemacht und sie hatte oft nicht aus noch ein gewusst. Und so hatte sie dann einmal an einem Abend zu ihrem Man gesagt:

„Wir müssen die Kinder hinaus in den Wald führen, wenn wir nicht alle miteinander verhungern wollen. Ein Stückelchen Brot sollen sie noch bekommen, aber dann lassen wir sie zurück.“

Auf das hin war dem Holzfäller ganz bang um sein Herz geworden. Aber auch er hatte keinen anderen Rat, was sie hätten machen sollen.

Die Kinder, die vor lauter Hunger nicht schlafen konnten, hatten den Plan von der Mutter gehört und waren darüber ganz schön erschrocken.

„Weine nicht, Gretel, ich werde uns schon helfen“, hatte Hänsel die Schwester probiert zu trösten.

Als die Familie dann am anderen Tag in den Wald gegangen war, hatte Hänsel Brotkrümmeln fallen gelassen, um dem Heimweg wieder zu finden. Aber die Vögel

hatten die Brotkrümmeln aufgepickt und dann hatten die Kinder den Heimweg nicht mehr gefunden. Die Kinder haben sich immer mehr in den Wald verirrt und so langsam ist es auch schon dunkel geworden.

Hungrig und verängstigt sind sie weiter durch den Wald gegangen. Auf einml haben sie ein wundersames Häußchen entdeckt. Das war ganz aus Lebkuchen und Zucker, so dass sie sofort ein Stückchen davon probieren mussten.

Eine Stimme hatte dann aus dem Haus gerufen (rief dann aus dem Haus) [Imperfekt gibt es im Neubeschenowarischen nicht, wie in etlichen anderen deutschen Dia-lekten auch.]: „Knusper, knusper Knäuschen, wer knuspert denn an meinem Häuschen?“

Eine alte Frau ist (war) [Mit den Zeiten nehmen wir es nicht so genau.] dann vor die Tür getreten und hatte die erschrockenen Kinder freundlich ins Haus gelockt.

Die Frau war aber eine böse Hexe und hatte den Hänsel in einen Käfig gesteckt. „Ich

werde dich essen, wenn du nicht mehr mager bist,“ hatte sie dann gesagt.

Das Gretel hatte von dann an für die Hexe arbeiten sollen. Hänsel hatte aber jeden Tag seinen Finger zum Käfig hinaus strecken müssen, damit die Alte fühlen hatte können (konnte), ob er schon fetter geworden war. Weil er ihr aber einen Hühnerknochen hingestreckt hatte, hatte sich die Hexe gewundert, dass der Junge nicht dicker geworden war (wurde). Eines Tages hatte sie dann ihre Geduld verloren.

„Mach mal das Feuer an“, hatte sie zur Gretel gesagt, „steig mal in den Ofen und schau nach, ob der schon heiß genug ist.“

Aber weil (das) Gretel geahnt hatte, dass die Hexe Böses im Sinn (gehabt) hatte, hatte es ihr darauf geantwortet: „Ich weiß nicht, ob ich das machen soll.“

Als dann die Alte ihren Kopf selber in den Ofen hineingesteckt hatte, hatte (das) Gretel sie hineingestoßen und ganz schnell den Riegel vor das Ofentürchen geschoben. Dann ist sie schnell zum Hänsel gelaufen und hatte ihn aus dem Käfig herausgelassen.

Überglücklich haben die Kinder die ganzen Schätze von der Hexe gesammelt und haben sich dann auf den Heimweg gemacht.

Den ganzen Tag waren sie durch den Wald geirrt, doch schließlich haben sie nachher die Hütte von ihren Eltern gefunden.

Die Eltern hatten aber wärend der ganzen Zeit keine einzige frohe Stunde gehabt.

Darum hatten sie gnz schön gestaunt, als ihnen Hänsel und Gretel die Edelsteine von der Hexe gezeigt hatten.